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Wie gehe ich mit dem Tod um, wenn es absehbar ist, dass ein Liebster von uns geht?

Michael Langner • 15. März 2022

Herzlich willkommen zu meinem neuen Beitrag. Mein Name ist Michael Langner vom Bestattungs-Blog. Heute möchte ich mit Ihnen ein schweres Thema behandeln und Ihnen eine Hilfestellung geben, falls es absehbar ist, dass Ihr Liebster oder Ihre Liebste von Ihnen geht.


Der Tod ist ein einschneidendes, wenn nicht sogar ein traumatisierendes Erlebnis, egal in welcher Situation man sich befindet. Wenn ein Mensch plötzlich von uns geht, ist dies mit sehr viel Trauer, Tränen und Leid verbunden. Noch schlimmer ist es aber, wenn dieses Ereignis auch noch absehbar ist, wie z.B. bei der Diagnose einer schweren Krankheit, oder auch, wenn ein Mensch sich im hohen Alter befindet und man merkt, dass der geliebte Mensch körperlich final abbaut.


Es zeigen sich sogar sichtbare Symptome, wenn ein Mensch kurz vor seinem Ableben steht.

So hart wie es klingen mag, kann ich aber aus Erfahrung sagen, dass die Art und Weise, wie ein Mensch stirbt, sehr unterschiedlich sein kann. Gerade bei schweren Krankheiten können die letzten Stunden oder auch Minuten für den Menschen sehr schmerzhaft sein und der Tod erscheint als die rettende Erlösung. In den meisten Fällen läuft der Sterbeprozess bei Altersschwäche aber schmerzfrei und friedlich ab und der geliebte Mensch schläft einfach ruhig ein!


Erste Anzeichen, gerade bei alten Menschen, sind häufiges Schlafen einige Tage vor dem Tod und ein Zurückziehen in sich selbst, denn der Körper und somit der Organismus fährt den Stoffwechsel herunter. Durch das Herunterfahren des Körpers nehmen Hunger und Durst ab und selbst Ausscheidungen treten nur noch selten auf, da auch Magen und Darm still liegen.


Man merkt dies aber auch an äußerliche Anzeichen, wie z.B. kalte und verfärbte Hände sowie Füße, bläuliche Nägel, oder eine blasse Färbung der Haut um Lippen und Nase. Bei vielen Sterbenden tritt auch die sogenannte Rasselatmung auf, bei der sich die Bronchien mit Schleim füllen, der nicht mehr abgehustet werden kann, aber so unangenehm dies klingt, bereitet es den Betroffenen keine Schmerzen.

Aber nun möchte ich Sie mit meinen Worten an die Hand nehmen und Ihnen Mut zusprechen, da gerade in diesen Momenten Ihr Liebster Ihre besondere Zuwendung benötigt. Sie erleichtern dem Sterbenden damit den Übergang, nehmen aber gleichzeitig auch Abschied.


In diesem Moment ist es absolut verständlich, Trauer zu zeigen und auch innerlich Ihre Gefühle zuzulassen, denn wie das Gefühl des Glückes gehört nun einmal auch die Trauer zum Menschsein dazu. Mit der Trauer und den dazugehörigen Tränen verarbeiten Sie dieses schwere Ereignis. Lassen Sie Ihren Gefühlen freien Lauf, denn es ist schlimmer, wenn Sie alles in sich hineinfressen und sich somit Trauer und Schmerz aufstauen.


Verbringen Sie diese Zeit mit Ihrem Liebsten ganz bewusst. Die Hand des Sterbenden halten, leise Worte sprechen... nutzen Sie jeden Moment, denn das Erlebte und die Erinnerungen kann Ihnen keiner nehmen.


In dieser schweren Zeit müssen Sie aber nicht alleine sein. Sie können sich dafür entscheiden, Menschen aus Ihrem privaten Umfeld an Ihrer Seite zu haben, welche Sie unterstützen, oder erfahrene Hospizbegleiter, die Ihnen gerne helfen.


Sie können sich kostenlose Unterstützung bei einem Hospizverein holen, wobei dann sogar ehrenamtlich jemand zu Ihnen nach Hause kommt, um Sie auf das Kommende vorzubereiten oder sogar bei Ihnen zu sein, wenn der Sterbeprozess beginnt.

Gerne würde ich Ihnen einen Link beifügen, aber da ich nicht weiß, in welcher Region Sie ansässig sind, gebe ich Ihnen den Tipp, das Wort „Hospizverein“ in Verbindung mit Ihrer Region bei einer Suchmaschine wie Google einzugeben und Ihnen werden Hospizvereine vorgeschlagen, die Sie dann kontaktieren können.


Zum Schluss möchte ich Ihnen in all Ihrem Leid und Schmerz aber auch etwas über die Phasen der Trauerbewältigung erzählen. Trauer muss sozusagen überwunden werden, wenn Sie einen geliebten Menschen verloren haben. Der Hinterbliebene muss eine Art Trauerarbeit leisten, so schwer es auch ist. Meist fängt die Trauer mit einer Phase der Verleugnung oder einem Gefühlsausbruch an und im weiteren Verlauf kommen Gefühle wie Hilfslosigkeit, Angst und Verzweiflung auf. Aber auch Wut kann in Ihnen aufkommen, auf sich selbst, die Situation oder gar auf den Verstorbenen. Körperliche Beschwerden wie Ruhelosigkeit und der Verlust des Appetits sind keine Seltenheit.


Ich weiß, wie es ist, einen Menschen zu verlieren und deswegen ist es wichtig, bei all dem mit sich selbst geduldig zu sein.

Mit der Zeit müssen Sie aber lernen, neue Wege zu gehen und sich einen neuen Alltag zu schaffen, so schwer es in diesen Momenten auch ist. Nicht die Zeit heilt Wunden, sondern wir lernen, mit den Wunden zu leben und daraus etwas Positives zu schaffen.


Denken Sie auch immer daran, dass Sie gebraucht und geliebt werden von anderen Menschen in Ihrem Umfeld und Ihr geliebter Mensch, den Sie verloren haben, würde auch nicht wollen, dass Sie sich aufgeben.


Ich hoffe, dieser Beitrag konnte Ihnen etwas helfen und einen kleinen Einblick in diese Thematik bieten.


Wie immer bedanke ich mich bei Ihnen für Ihre Zeit und Ihr Interesse an diesem Thema und wir würden uns freuen, wenn Sie unsere Beiträge an Ihre Freunde und Bekannten weiterleiten.


In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine angenehme Zeit.


Ihr Michael Langner vom Bestattungs-Blog

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