Wie wir in dem vorigen Beitrag „Die Geschichte der Feuerbestattung von ihrem Ursprung bis heute“ zusammen recherchiert haben, gehört die Feuerbestattung mit zu den ältesten Bestattungsformen der Welt und Jahrtausende vor unserer aktuellen Zeitrechnung (v.Chr.) wurde diese in den unterschiedlichsten Völkern praktiziert.

Zu einer Feuerbestattung gehört natürlich die sogenannte Aschekapsel und die umhüllende Schmuckurne. Diese haben eine Geschichte zu erzählen, da sie Jahrtausende vor Christus in unterschiedlichen Formen verwendet wurden.

So haben wir geschichtlich gesehen von einfachen Schalen, Hausurnen, Gesichtsurnen bis zu Marmorurnen alles dabei. Wie heute sind der Gestaltung einer Schmuckurne keine Grenzen gesetzt und so variieren die Bestattungsgefäße in ihrem Aussehen und natürlich auch im Material.

Wie heute wurde auch in der frühen Geschichte der Urnenbeisetzung die Asche von einem Verstorbenen pietätvoll behandelt und nicht berührt. Die Asche wurde z.B. in eine Blechkapsel gesammelt und dann der jeweiligen Schmuckurne beigefügt.

Es existieren aber auch archäologische Funde von einer Art der Körperbestattung, bei der einzelne Überreste eines Verstorbenen in eine Knochenkiste getan wurden. Aschenreste zeigten, dass die Pithoi- Bestattungen im Mittelmeerraum mit ihren Tongefäßen möglicherweise der Urnenbestattung vorausgingen. (3650–3500 v. Chr.)

Schauen wir aber nun einmal, wann in Mitteleuropa die ersten Urnenbeisetzungen stattfanden. Historiker belegten, dass die ersten Funde von Urnen und Schalen auf die Zeit um 2500 v.Chr. zurückdatiert werden können. Über ein Jahrhundert verschwanden dann die Urnenbestattungen und tauchten erst ca. 2000 v. Chr. in England wieder auf.

Auch im Nahen Osten tauchten bei archäologischen Ausgrabungen Friedhöfe mit Urnengräbern etwa um 1350 v.Chr. auf.

Immer wieder fand man auch Grabbeigaben wie Schmuck oder einfache Pfeile bei Männern.

Durch die Industrialisierung entstanden die ersten Krematorien und so stellte Professor Brunetti auf der Weltausstellung 1873 in Wien die erste richtige Feuerbestattungsanlage vor. In Deutschland entwickelte sich nach der Entstehung des ersten Krematoriums 1878 in Gotha eine Urnenkultur und mit den Jahren wurde die Urnenbeisetzung immer beliebter.

Zu Anfang der modernen Urnenbeisetzung gab es noch keine einheitlichen Bestattungsgesetze- bzw. Vorschriften. Auch dies entwickelte sich mit der Zeit und den Erfahrungen, die man gesammelt hatte.

Wie Sie sehen, steckt hinter dem unscheinbaren Thema „Urne“ eine Jahrtausende alte Geschichte, welche sich bis heute entwickelt hat und einen Großteil der Beisetzungen ausmacht.

Ich möchte in einem späteren Blog-Beitrag mit Ihnen aber auch die Geschichte des Krematoriums behandeln. 

In diesem Sinne bedanke ich mich bei Ihnen wieder für Ihre Zeit und Ihr Interesse an diesem Thema.

Ihr Michael Langner vom Bestattungs-Blog.