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Reerdigung: Der Prozess des natürlichen Wandels

Michael Langner • 26. April 2022

Herzlich willkommen zu meinem neuen Blog-Beitrag. Mein Name ist Michael Langner vom Bestattungs-Blog. Mit diesem Blog-Beitrag knüpfen wir an das Thema der Bestattungsarten an, welches ich vor einiger Zeit behandelt habe. Wir durchleuchten eine neue Bestattungsart, welche in Deutschland gerade aufblüht und das Wort „aufblüht“ ist nicht nur so dahin geschrieben, sondern man muss es wortwörtlich nehmen.


Heute befassen wir uns mit dem Thema „Reerdigung“, eine neue Bestattungsart, welche ein Modellprojekt in Deutschland ist. Die Entwickler wollen Menschen diese neue Bestattungsart näher bringen und haben eine neue Möglichkeit geschaffen, den Verstorbenen beizusetzen.


Ganz anders als bei den bekannten Bestattungsarten wie der normalen Erdbestattung oder der Feuerbestattung, wird der Körper in nur 40 Tagen zu Humus.

Ein echter Blickfang ist die unscheinbare Metalltruhe, welche in grau-braun lackiert ist und matt glänzend im Raum steht. Oval und ohne scharfe Kanten, mit Holzstangen an ihrer Seite, zum  Anheben und Festhalten. Wenn man nicht wüsste, was diese Truhe macht und kann, würde nichts darauf hinweisen, dass die Natur gerade einen natürlichen Prozess durchlebt und aus einem Leichnam Erde zaubert.


Der Geschäftsführer und Mitentwickler der Truhe, Pablo Metz, vermeidet auch den Begriff Truhe, denn er sieht sie eher als Kokon. So sagt er gegenüber dem Deutschlandfunk Kultur in einem Interview:


„Die Natur benötigt eigentlich keine Technik. Und letztendlich ist es genau das, was wir tun: Wir betten diesen Menschen in diesen Kokon, denn da findet die Verwandlung statt, auf einem Bett aus Stroh und Blumen. Das Einzige, was wir im Großen und Ganzen tun, ist: Wir kontrollieren und steuern Feuchtigkeit, Temperatur und Sauerstoff und stellen damit den Mikroorganismen die perfekten Bedingungen zur Verfügung.“


Wenn man betrachtet, dass in Deutschland und anderen westlichen Ländern, wie in meinem Beitrag „Geschichte der Feuerbestattung“ beschrieben, durch die Feuerbestattung im Zusammenhang mit den Seuchen wie Pest und Cholera ein Wandel passierte und Tote aus Sicherheitsgründen verbrannt wurden, um weitere Infektionen zu vermeiden und zur aktuellen Zeit eher auf das Portmonee geschaut wird, ist die die Reerdigung eine viel sparsamere Art der Beizusetzen. Mit der Reerdigung werden keine fossilen Brennstoffe verschwendet, wie bei der Feuerbestattung und der CO2-Ausstoß fällt natürlich komplett weg.

Auch gegenüber der normalen und altbekannten Erdbestattung hat man den Vorteil, dass die Bakterien, welche uns am Leben erhalten haben, uns dann zersetzen. Dies tun sie aber erst und wirklich effektiv unter den optimalen Bedingungen und diese sind nicht in einem Sarg metertief im Boden, wo es kalt und nicht luftdurchlässig ist.


Bei der Reerdigung hingegen werden Stoffe wie Stroh und Blumen zu einem Bett beigefügt und der Körper kann sich bei 70 Grad zersetzen. Diese hohe Temperatur entsteht aber nicht durch Außeneinwirkung, sondern sie entsteht durch den Zersetzungsprozess an sich.

Natürlich kann die Trauerfeier bei einer Reerdigung wie üblich stattfinden. Die Erde, die bei dem Zersetzungsprozess entsteht, kann dann auf einem Friedhof Ihrer Wahl beigesetzt werden.


Und nun sind wir auch schon am Ende dieses Beitrages angekommen und ich finde, dies ist ein sehr interessantes Thema und ich wollte Ihnen dies natürlich nicht vorenthalten. Auch im Bestattungswesen gibt es viele Neuigkeiten, denn auch diese Branche ist im Wandel.


Ich hoffe, Ihnen hat der Blog-Beitrag gefallen und ich bedanke mich für Ihre Zeit. Sollte Ihnen der Beitrag gefallen haben, dann würde ich mich freuen, wenn Sie ihn mit Ihren Freunden und Bekannten teilen würden.


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In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine schöne Zeit.


Ihr Michael Langner vom Bestattungs-Blog.

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