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Geschichte der Erdbestattung: Eine Jahrtausende alte Tradition

Michael Langner • 1. Februar 2022
Herzlich willkommen zu meinem neuen Beitrag. Mein Name ist Michael Langner vom Bestattungs-Blog. Heute möchte ich mit Ihnen wieder einmal eine Zeitreise machen, denn wir gehen in diesem Beitrag auf die Geschichte der Erdbestattung ein. 

Eins vorweg, ich möchte Ihnen mit allen Beiträgen, die ich verfasse, keine endlosen Vorträge halten, sondern ich gestalte diese lesegerecht und teile Themen in unterschiedliche Blog-Beiträge auf, damit Sie als Leser nicht vor Langeweile das Interesse verlieren. So ist es auch mit dem Thema Erdbestattung, denn auch hier könnte man zig Seiten schreiben, gerade weil so viele Völker in der Geschichte mit dem Thema Tod und Bestattung sehr unterschiedlich umgegangen sind. Mit der Zeit werde ich aber mit Ihnen zusammen immer tiefer in all die Thematiken eintauchen. Aber nun zum eigentlichen Thema.

Die Erdbestattung ist die älteste aller Bestattungsarten und Berichte darüber reichen bis tief in die Anfänge der Menschheitsgeschichte. Abhängig von Kultur und Religion war die Gestaltung der Erdbestattungen ganz unterschiedlich, denn z.B. Friedhöfe oder Bestattungsgesetze, wie wir sie heute haben, kannte man nicht. Eher gab es die sogenannten Nekropole, also Totenstädte, schon Jahrtausende vor Christus. Auch vom rechtlichen Aspekt her gab es keine wirklichen Gesetze, sondern nur einfache Bestattungsordnungen und diese hingen, wie schon zuvor erwähnt, von den unterschiedlichen Religionen und Bräuchen der Kulturen ab.


Das erste mir bekannte Bestattungsgesetz wurde im Jahr 789 n. Chr. von Karl dem Großen in einem Dekret erlassen, in welchem es verboten wurde, eine Feuerbestattung durchzuführen. Natürlich geschah auch dies aus religiösen Gründen, denn nach der christlichen Tradition bzw. nach ihren Vorstellungen, muss der Körper eines Verstorbenen für die Auferstehung am jüngsten Tag vollständig erhalten bleiben. Dieses Bild sehen wir auch im Judentum oder im muslimischen Glauben. Auf die unterschiedlichen Bräuche der verschiedenen Religionen und Völker bei Bestattungen gehen wir aber in separaten Blog-Beiträgen näher ein.


Wie schon erwähnt, gab es keine wirklichen Friedhöfe, wie wir sie heute kennen, sondern Verstorbene wurden auf dem eigenen Land, in der Wüste oder in der freien Landschaft beerdigt.  Frühe geschichtliche Monumente sind die Megalithgräber, die aus großen, in Ovalen oder Kreisen aufgestellten Steinen und Felsen bestehen.

Das Bestattungswesen an sich entwickelte sich erst mit dem Aufkommen der ersten Hochkulturen. Nehmen wir das Beispiel der alten Ägypter. Hier herrschte ein regelrechter Totenkult, bei welchem die Pharaonen einbalsamiert wurden, um den Körper des Toten durch Mumifizierung so lange wie möglich zu erhalten. In jahrzehntelanger Arbeit wurden die weltweit bekannten Pyramiden, oft schon zu Lebzeiten eines Pharaos, erbaut und jede neue Pyramide musste höher und größer sein als die der vorangegangenen Pharaonen-Dynastie.


Oder schauen wir auch einmal kurz nach Israel, wo auf dem Ölberg der größte und älteste Friedhof der Juden liegt. Noch heute werden dort, trotz erheblichen Platzmangels, Juden aus aller Welt beigesetzt. Schätzungen zufolge liegen hier 200.000 – 300.000 Verstorbene.


Erst um 1806 wurde im Preußischen Landesrecht die erste wirkliche Regelung für Bestattungen in einem Gesetz verankert, da man aus hygienischen Gründen einen Verstorbenen nicht mehr innerhalb bebauter Flächen beisetzen durfte.


Und so zieht sich die Entwicklung der Erdbestattung durch den Lauf der Menschheitsgeschichte, von normalen Särgen in Einzel- oder Doppelgräbern bis hin zu Grabkammern oder einer Gruft und  der Spielraum bei Erdbestattungen erweiterte sich ständig.


In der heutigen Zeit und durch die Bestattungsgesetze der jeweiligen Bundesländer in Deutschland muss eine Erdbestattung zeitnah erfolgen. Hier schreiben die Bestattungsgesetze vor, dass eine Erdbestattung innerhalb von 4 bis 10 Tagen nach dem Ableben erfolgen muss. Die Tage variieren von Bundesland zu Bundesland, da jedes Bundesland in Deutschland ein eigenes Bestattungsgesetz hat und Samstage und Sonntage werden dabei nicht mit einberechnet.

In Deutschland sind für eine Erdbestattung, anders als bei einer Feuerbestattung, nur Holzsärge erlaubt. Diese Särge sind meist auch viel massiver, aber natürlich auch preisintensiver


Wie im Beitrag über die Feuerbestattung schon erwähnt, setzt sich mit der Zeit die Feuerbestattung immer mehr durch, da sie auch kostengünstiger ist als eine Erdbestattung. Der Aufwand bei einer Feuerbestattung ist nämlich wesentlich geringer als bei einer Erdbestattung.


Aus meinen Erfahrungen überwiegt auch die Häufigkeit einer Erdbestattung nur bei religiösen Menschen, da sie in diesem Punkt nicht auf das Geld schauen und sie nach ihrem Glauben begraben werden wollen. Gerade in den sogenannten weltlichen Trauerfeiern ist dieser religiöse Bezug zu einer Erdbestattung nicht gegeben und man entscheidet sich für eine Feuerbestattung.


Wie man sich auch entscheidet und welche Form der Beisetzung man für sich oder einen Liebsten auswählt, den Wünschen sind keine Grenzen gesetzt. Ihr Bestatter des Vertrauens wählt mit Ihnen zusammen die beste, auch Ihrem Geldbeutel und Ihren Wünschen entsprechende, Trauerfeier und Bestattungsart aus.


Ich hoffe, Sie konnten von dieser kleinen Zeitreise profitieren und wenn Ihnen der Beitrag gefallen hat, würden wir uns freuen, wenn Sie diesen im Netz oder auf Ihren bevorzugten Plattformen weiterverbreiten.


In diesem Sinne bedanke ich mich wieder für Ihre Zeit und Ihr Interesse!


Ihr Michael Langner vom Bestattungs-Blog.

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